Bauausschuss für Abriss der alten Schule

Der Bauausschuss der Gemeinde Winden hat dem Gemeinderat mit drei Ja-Stimmen und einer Gegenstimme den Abriss des ehemaligen Schulgebäudes bis zur Kellerdecke mehrheitlich empfohlen. In dem Gebäude war bis zu seinem Umzug in den Neubau am Lohberg der gemeindliche Kindergarten untergebracht. Bisher hatte der Gemeinderat den Umbau des Gebäudes zu altersgerechten Wohnungen geplant.
Dies hatte der Rat bereits vor einiger Zeit auf den Weg gebracht. Derzeit steht das Gebäude, abgesehen von den Mietwohnungen, leer. Für einen Umbau wären allerdings aufwendige Sanierungsarbeiten notwendig. Denn nicht nur die Dacheindeckung und der Dachstuhl müssten erneuert werden, sondern auch die Außenfassade und die Heizungstechnik. Zusätzlich wären energetische Maßnahmen und etliches mehr erforderlich. Das Architekturbüro Meffert (Altendiez) hatte die Kosten dafür auf rund 680.000 Euro geschätzt.
Nach Auffassung des Gemeinderats ist altersgerechtes Wohnen mit Blick auf den demographischen Wandel und die erhöhte Nachfrage von vorrangigem Interesse für die Ortsgemeinde. Als ersten Schritt hatte der Rat das Büro Born mit einer Vorplanung und Kostenschätzung beauftragt.
Ratsmitglied Kai Löhle schlug dem Bauauschuss vor, auf einen Umbau im Bestand zu verzichten und das Gebäude bis auf die Kellergeschossdecke
abzulegen und gänzlich neu zu errichten. Der Ausschuss diskutierte im Sitzungsverlauf lebhaft über Aufwand und Nutzen der Varianten Neubau und Umbau. Ausschussmitglied Oswald Weis gab zu bedenken, dass hier ein ortsbildprägendes Gebäude abgerissen würde, das zwar nicht unter
Denkmalschutz stehe, aber durchaus als Denkmal angesehen werden könnte. Gleichwohl sehe er aber auch die Tatsache, dass ein Umbau im Bestand zu altersgerechten Wohnungen den Charakter des Gebäudes insbesondere im Bereich der Fassade derart verändern würde, dass dies einem Abriss gleichkäme.
Ausschussmitglied Stefanie Kumpfert plädierte hingegen für den Erhalt des alten Gebäudes, da sie die Möglichkeiten sah, die geplanten Umbaumaßnahmen auszuführen. In der weiteren Diskussion zeigte sich, dass die Mehrheit im Bauausschuss den Abriss des alten Schulgebäudes mit nachfolgendem Neubau befürwortete. Dabei wurde vor allem mit der Möglichkeit einer „sauberen“ Kostenkalkulation argumentiert. Denn bei einer Ausschreibung für einen Neubau würde die Ortsgemeinde keine unliebsamen Überraschungen in der Altbausubstanz erleben. Die Fassade des neu zu errichtenden Gebäudes müsste sich nach Meinung des Ausschusses allerdings am Stil der alten Schule orientieren. Erhaltungswerte Bauteile wie das Eingangsportal Schulstraße inklusive der Treppenanlage und Überdachung sollten in den Neubau integriert
werden. In seinem abschließenden Beschluss eines Neubaus für altersgerechtes Wohnen wies der Bauausschuss darauf hin, dass ein ortsbildprägendes Gebäude aus dem Jahr 1926 ein für allemal verloren ginge.