Gemeinde hält am Dorfladen fest
Fast 35 Bürger haben die Gelegenheit genutzt, um sich bei der Einwohnerversammlung über innerörtliche Themen zu informieren. Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid blickte zurück auf die Entwicklung des Dorfladens, das Dorfcafé, den Haushalt der Ortsgemeinde, Projekte, Dorferneuerung, Flurbereinigung und den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Aber auch einen Ausblick auf die Zukunft gab der Ortschef in seinem mit Interesse verfolgten Vortrag. Denn viele der von ihm im Rückblick angesprochenen Projekte werden die Ortsgemeinde auch 2013 weiter begleiten. Die innerörtliche Flurbereinigung hat noch nicht richtig begonnen und wird wohl erst 2013 an Fahrt gewinnen. So wird zum Beispiel der Umbau der Flächen der abgerissenen Häuser in der Hauptstraße gestalterisch geplant werden. Auf dem Friedhof sollen die Zugänge zu den Gräbern befestigt werden, so dass sie auch mit Gehhilfsmitteln gut zu erreichen sind. Auch die Ausbesserung der Dorfstraßen sind in den Planungen des Haushaltes 2013 berücksichtigt. Das soziale Leben in der Ortsgemeinde soll ebenfalls nicht zu kurz kommen. Deshalb wird derzeit ein Theaternachmittag für die Senioren in Lahnstein vorbereitet, wie Linscheid die Zuhörer informierte.
Die Entwicklung der Wohnbaugebiete „Am Forst“ sowie „Am Lohberg“ und die Prüfung für eine Fläche für ein Kleingewerbegebiet seien weitere Herausforderungen, denen sich das Gemeindeparlament stellen müsse, sagte Linscheid. Eine weitere Nuss werde zu knacken sein, wenn auch der Flächennutzungsplan der VG Nassau hinsichtlich der Windkraft geprüft worden sei und Bestand habe.
Der Rückblick im Detail:
Dorfcafé:
Im März 2012 wurde das Dorfcafé eröffnet. Der Umbau hat insgesamt fast 210.000 Euro gekostet; das Land förderte das Projekt mit einem Zuschuss von 168.000 Euro. 42.000 Euro musste die Gemeinde aus dem laufenden Haushalt finanzieren. Zwischenzeitlich wurden die Öffnungszeiten geändert: Der Freitag fiel weg. Das Dorfcafé, so Linscheid, sei noch in der Phase des Bekanntwerdens. Im Frühjahr will die Ortsgemeinde ihr Café bewerben, indem Broschüren in den Nachbarorten verteilt werden. Ziel sei es, auch die Auswärtigen zu motivieren, nach Winden zu kommen. Clubs und Vereine hätten die Möglichkeit, im Dorfcafé ihre Treffen zu veranstalten — auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten. Kleine Familienfeiern mit Bewirtung werden ebenfalls angeboten. Vierteljährlich soll ein Informationsblatt über das Dorfcafé erscheinen, das die besonderen für das darauffolgende Quartal enthält. Geplant seien unter anderem kulturelle Angebote, kündigte Linscheid an.
Dorfladen
Der Dorfladen macht weiterhin Verlust, wenn auch nicht mehr in derselben Höhe wie zu Beginn. Wurde 2011 noch ein Minus von fast 16.000 Euro erwirtschaftet, konnte es 2012 deutlich nach unten gefahren werden. Das derzeitige Minus liegt bei 5000 Euro. Gemeinderat und Dorfladenausschuss wollen weiter am Dorfladen festhalten. Auch wenn die Ortsgemeinde Winden keinen ausgeglichenen Haushalt hat, will der jetzige Gemeinderat auch in Zukunft Mittel für den Dorfladen zur Verfügung stellen. Allerdings handelt es sich dabei um eine sogenannte freiwillige Ausgabe und könnte folglich bei Genehmigung des Haushalts durch die Kreisverwaltung zu einer Beanstandung führen, erläuterte der Ortsbürgermeister. Mit dem Dorfladen werde eine Grundversorgung am Wohnort gewährleistet und dem demographischen Wandel Rechnung getragen. Trotzdem sei es es das feste Ziel, eine „schwarze Null“ im Dorfladen zu erreichen. Linscheid appellierte deshalb an die Zuhörer: „Bitte im Dorfladen einkaufen!“
Breitbandversorgung
Anfang September konnte ein Großteil der Telekomkunden nun schnelles DSL erhalten. Eine Bandbreite von 50 MBit/sec. steht damit zur Verfügung — ein Quantensprung gegenüber der früheren Versorgung. 66.000 Euro wurden von der öffentlichen Hand in dieses Projekt gesteckt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und Überbuchung der Anschlüsse wurde im November noch einmal technisch aufgerüstet, so dass jetzt alle Kundenwünsche befriedigt werden konnten. 36.000 Euro wurden dafür aus dem laufenden Haushalt entnommen.
Abriss der Häuser in der Hauptstraße
Bis zum Dezember konnten unter Leitung von Karl Schlosser die beiden Häuser Hauptstraße 15 und 16 niedergelegt werden. Die geschätzten Kosten betrugen 78.000 Euro ohne die Kosten für den Kauf des Hauses. Das Land bezuschusste den Abriss mit 38.000 Eurok, mit Eigenleistung konnte die Ortsgemeinde rund 12.000 Euro einsparen.
Haushalt 2012
Deutlich besser als geplant haben sich die Finanzehn im Jahr 2012 entwickelt, wie Linscheid berichtete. War der Haushalt zu Jahresbeginn noch mit einem Minus von 62.839 geplant worden, so betrug das Minus am Ende nur noch 19.260 Euro. Das Defizit wurde hauptsächlich verursacht durch die gestiegene Kreisumlage und eine höhere VG Umlage bei gleichzeitig gesunkener Schlüsselzuweisung durch das Land-Rheinland Pfalz.
Straßenbau
Die Triftstraße, die Straße „Am alten Wasserhaus“ sowie die Straße „Vor dem Wald“ wurden Anfang 2012 fertiggestellt. Die aufgezeigten Mängel wurden repariert und abgestellt. Der WDB-Beitrag wird vermutlich bei 31 bis 32 Cent liegen, so Linscheid. Alle Einsprüche im Zusammenhang mit den WDB-Beiträgen und der Widmung der Straßen wurden von der Kreisverwaltung gegen die Widerspruchsführer entschieden. Somit habe die Kreisbehörde bestätigt, dass das Zustandekommen, der Abrechnungsmodus und das gesamte Verfahren rechtlich ohne Beanstandung waren. Ebenfalls ordnungsgemäß seien die nachträglichen Widmungen der Straßen, so Ortschef Linscheid
Innerörtliche Flurbereinigung
Das Flurbereinigungverfahren ist nun gestartet. Im November wurde der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt, und in der Dezembersitzung wurden die Bodenwerte für die Flächen im Außenbereich festgelegt. Die Vermessung wurden ebenfalls bereits veranlasst, so dass es im Frühjahr weitergehen kann.
Ausblick 2013
Im Frühjahr soll die Fläche oberhalb der abgerissenen Häuser ordentlich aufgeräumt werden. Zudem werde die Zuwegung über den Pfad ermöglicht. Anschließend soll der Bau der Stützmauer in Angriff genommen werden. Der Gemeinderat habe mehrheitlich eine Bauvoranfrage und damit einhergehend die erforderliche Befreiung für eine Freiflächen-Fotovolatikanlage auf der Fläche abgelehnt. Im August sollen beim Land Zuschüsse für die weitere Gestaltung des Platzes aus Mitteln der Dorferneuerung beantragt werden.
Januar 22nd, 2013 at 12:19 pm
Vielleicht erfahren wir ja jetzt endlich, wieviel wir nun für den Straßenbau der Triftstr. etc. bezahlen müssen?
Wie klein wird denn das „Kleingewerbegebiet“ sein? Wer soll denn angesprochen werden??
Januar 22nd, 2013 at 1:31 pm
Die Breitbandversorgung wurde im November nochmals aufgerüstet, sodass nun jeder eine Bandbreite von 50 MBit/sec. zur Verfügung hat?? Ich versuche seit Freischaltung des gesamten Netzes auf VDSL, genau diese Geschwindigkeit zu bekommen – erhalte von dem Rosa Riesen jedoch immer wieder die Auskunft, dass dies nicht möglich sei. Die vorhandenen 50.000er Ports wären teilweise vorreserviert gewesen???? Daher wäre eine Freischaltung auf tatsächliche 50 MBit/sec. nur in sehr begrentzer Anzahl möglich gewesen. Wohlbemerkt – dies ist die Auskunft der Deutschen Telekom. Wenn ich jetzt lese, dass die Gemeinde nochmals finanzielle Mittel aufgewendet hat, um die Versorgung mit 50 MBit / sec. für „JEDEN“ zu ermöglichen, muss man fragen, ob das die Telekom auch weiß! Mein letztes (und ich glaube 20igste) Telefonat mit der Telekom war gestern Abend, mit der Auskunft, dass an meinem Anschluss kein 50.000 DSL zur Verfügung steht. Kann hier jemand helfen??
Januar 23rd, 2013 at 1:28 pm
@ Dirk : Geht uns genauso. Für die Mittelstr. 12 +13 können höchsten DSL 16.000 bereitgestellt werden. Davon kommen ca. 8.000 an. Nach mehrmaliger Vorsprache bei der Telekom Koblenz sowie Montabaur incl. Messung riet man mir, einen Brief an den Vorstand (persönlich) zu schreiben ?! Antwort : keine!
Also pofitiert die Dorfmitte nicht von der Umstellung.
Traurig aber wahr !!
Januar 24th, 2013 at 9:23 pm
Ja, das Problem mit dem „Persönlich an die Telekom wenden“ kenne ich – leider – selbst nur zu genüge. Wenn überhaupt kommen vorgefertigte Formschreiben – aber keine Antwort auf ein sachlich vorgetragenes Anliegen bzw. Problem. Bei uns kommen von 25.000 auch „nur“ ca. 18.000 an. Die Telekom konnte (oder wollte) dies noch nicht einmal erklären – sehr traurig. Und sehr peinlich für die Telekom dass ich die Lösung hierfür letztendlich von AVM (FritzBox) Berlin erhalten habe. Die letztendlich auf dem heimischen PC ankommende DSL Geschwindigkeit ist die nach Abzug aller „bremsenden“ Sicherheitsvorkehrungen, also Virenscanner, Security Suiten etc. Nachdem der freundliche und kompetente Mitarbeiter mir am Telefon (wohlbemerkt ohne lästigen vorherigen Telefoncomputer wie bei der Telekom) die (testweise) Abschaltung aller Sicherheitseinrichtungen vorgeschlagen hat, kam auch die volle DSL-Geschwindigkeit am PC an. Wie gesagt, dies war testweise, und Sicherheit kostet Geschwindigkeit. Da ich eine Firma betreibe und eigentlich auf das schnellstmögliche Internet angewiesen bin, war ich erfreut über den DSL-Ausbau in Winden, zumal dieser nur positiv gewertet werden kann und sicher ein Anreiz für weitere „neue“ Windener Bürger sein kann. Über die Aussage der Telekom, dass die verfügbaren 50.000 DSL-Ports vorreserviert waren und daher nur eine begrenzte Anzahl an Ports zur Verfügung stand, muss ich mich fragen, wie es dann überhaupt möglich gewesen wäre, an einen 50.000 DSL-Port zu gelangen zumal ich bereits lange vor Freischaltung den VDSL Anschluß beantragt habe. Die Leitungen im gesamten Ortsbereich geben nämlich eine gesicherte VDSL-Geschwindigkeit her – jedoch müssen bei der modernen Glasfasertechnik entsprechende Ports in der Vermittlungsstelle (Ortseingang Winden) zur Verfügung stehen – und das tun sie nicht. Wie also sind die Windener, die einen 50.000 VDSL-Anschluss haben, an diesen gekommen? Im Losverfahren? Es ist viel Werbung gemacht worden – aber irgendwie scheint es jetzt nicht weiterverfolgt zu werden.