Warum Gebhard Linscheid für eine vierte Amtszeit kandidiert
Nach drei Jahren Pause kandidiert der Erste Beigeordnete Gebhard Linscheid am 24. April erneut für das Amt des Ortsbürgermeisters von Winden. Es wäre Linscheids vierte Amtszeit. Bis 2019 stand der 59-Jährige an der Spitze des Dorfes, bevor er das Amt nach 15 Jahren an Stefan Mertlich abgab. Mertlich trat kürzlich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Im Gespräch mit der Rhein-Lahn-Zeitung (RLZ) erläuterte Linscheid die Gründe für seine erneute Kandidatur, die er mit seiner Familie, insbesondere Ehefrau Rita, abgesprochen habe.
Die politzische Abstinenz war ohnehin nur von kurzer Dauer, nachdem Gebhard Linscheid im Jahr 2019 auf eine erneute Kandidatur als Ortsbürgermeister und Ratsmitglied verzichtet hatte Schon wenige Monate später, im Januar 2020 stieg er wieder ein ins kommunalpolitische „Geschäft“ seiner Gemeinde. Er wurde vom Rat als Nachfolger von Thomas Kurth zum Ersten Beigeordneten gewählt. In den vergangenen Monaten vertrat er häufiger den abwesenden Ortsbürgermeister und kümmerte sich auch um einige zukunftsweisende Projekte in Winden, die er nun als Ortsbürgermeister fortführen und nach Möglichkeit beenden möchte. Gegenüber der Rhein-Lahn-Zeitung nannte Linscheid als wichtigste Ziele die Schaffung von Wohnraum für Senioren, eine großflächige Fotovoltaikanlage, Glasfaser bis in die Häuser, einen besseren Mobilfunkempfang und eine Wiederbelebung des Dorfcafés. Die alte Schule, in der bis zu deren Umzug in den Neubau die Kindertagesstätte untergebracht war, soll in ein seniorengerechtes Wohnhaus oder ein Mehrgenerationenhaus umgebaut werden. „Wir müssen mit dem
leer stehenden Gebäude etwas tun“, sagte Linscheid der RLZ.
Handlungsbedarf sehe er auch auf den ehemals bewaldeten Kahlflächen, die infolge von Trockenheit und Borkenkäferplage entstanden sind. Auf einer Fläche in der Nähe der neuen Kita soll eine Fotovoltaikanlage entstehen. „Wir haben keinen Wald mehr und brauchen neue Einnahmequellen“, begründete Linscheid dieses Projekt, das außerdem dem Klima helfe. Aber auch die Bürger sollen davon profitieren, erläuterte der Erste Beigeordnete, denn sie könnten – zu stabilen Preisen – den emissionsfrei erzeugten Strom erwerben. Außerdem will Linscheid erreichen, dass die Ortsgemeinde Winden besser mit schnellem Mobilfunk versorgt wird.
In seiner Kandidatur sieht Linscheid eine Möglichkeit, für Kontinuität in der Ortspolitik zu sorgen. Zumal er über Erfahrung und ein großes Netzwerk verfüge. Im Gemeinderat wolle er an einem guten Miteinander mitwirken. Der nächste Windener Ortsbürgermeister wäre lediglich bis Mitte 2024 im Amt, also knapp zweieinhalb Jahre. Dann wird zusammen mit dem Gemeinderat neu gewählt.