14 Tschernobyl-Kinder erholen sich im Nassauer Land
Der Verein Kinder von Tschernobyl Winden ermöglicht wieder 14 Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren einen Erholungsaufenthalt im Nassauer Land. Dort können sich die Kinder aus Weißrussland von den Spätfolgen des Reaktorunfalls erholen.
Nach ihrer Ankunft im Feriendorf Hübingen wurden sie erst einmal eingekleidet. Der veröffentlichte Spendenaufruf für gebrauchte Kleidung hat dankenswerterweise in der Bevölkerung sehr großen Zuspruch gefunden, so dass für jeden etwas dabei war. Eine Spenderin berichtete, dass ihr Enkel selbst die Kleidungsstücke herausgesucht hat, die die Kinder aus Weißrussland bekommen sollen. Sachen, die nicht passen oder nicht mitgenommen werden können, finden weitere Verwendung in der Kleiderkammer in Nastätten. Auch das eine oder andere Spielzeug wird den Kindern zu Hause viel Freude bereiten.
Jetzt geht es aber erst einmal bei guten Wetter ins Freibad und zu anderen Freizeitaktivitäten, die von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern organisiert wurden und von ihnen begleitet werden. Wieder mit von der Partie ist die Dolmetscherin Albina und Vassily, ein junger Arzt aus Minsk, der erstmalig im Nassauer Land dafür Sorge trägt, dass die Ferien möglichst unbeschwert verlaufen können. Vitaminreiche Kost, die von der Stiftung Scheuern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, ist wichtig, um die Konstitution nach überstandenen Krankheiten zu verbessern. Auch wenn übermäßige körperliche Beanspruchungen nach der Überwindung von zum Beispiel Krebserkrankungen zu vermeiden sind, so ist das kindliche Herumtollen in der freien Natur ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit.
Seit über 22 Jahren ist es dem Verein Kinder von Tschernobyl gelungen, dass mehr als 300 Kinder ihre Lebenserwartung nicht nur verlängern konnten, sondern dass sie auch das Nassauer Land und seine Menschen über Grenzen hinweg in sehr guter Erinnerung behalten.
(Text und Foto: Dietmar Menze)