SPD vor Ort in Winden
In Winden ist die Gemeinschaft groß, betonte Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid im Gespräch mit SPD-Vertretern der Verbandsgemeinde Nassau. Der Ort des Treffens, das Dorfcafé, ist für den Gemeinsinn das beste Beispiel. Aus einem alten Fachwerkhaus an der Hauptstraße hat die Gemeinde ein echtes Schmuckstück geschaffen. Linscheid würdigte die Unterstützung durch das Land. Die Gemeinde erhält seit 2008 erhebliche Fördermittel. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre jedoch vieles nicht möglich, hob der Ortsbürgermeister hervor.
Vorteilhaft auf die Dorferneuerung wirkt sich die innerörtliche Flurbereinigung, die seit 2012 im Gange ist, aus. Grundstücksgrenzen werden vermessen, Abstandsflächen und Zufahrten geregelt, zwei Gebäude wurden entfernt, ein Haus und Stellflächen neu errichtet. Insgesamt erhalte der Ortskern so eine zukunftsfähige Gliederung.
Gerne greife man einen Vorschlag der SPD auf, das Augenmerk auf ein seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen im Ortskern zu legen, sagte Gebhard Linscheid. Bereits der Dorfladen diene hauptsächlich den älteren Mitbürgern. Aber auch der Nachwuchs könne im Dorfladen Erfahrung sammeln, wie man kleinere Einkäufe tätigt. Die Kindertagesstätte am Ort sei der Gemeinde überaus wichtig, ebenso der kurze Weg zu einer guten Schule in Nassau.
Die Gemeinde wolle kein Almosenempfänger aus dem kommunalen Finanzausgleich sein, betonte Ortsbürgermeister Linscheid, sondern um ihre finanzielle Unabhängigkeit kämpfen. Dazu gehöre als Einnahmequelle die anteilige Einkommenssteuer, wozu eine maßvolle gewerbliche Entwicklung nötig sei. Durch die gute DSL-Versorgung konnten bereits etliche Freiberufler an den Ort gebunden werden. Erhard Frahm lobte die schnelle DSL-Verbindung in Winden, vermisste aber ein klares DSL-Konzept für die Verbandsgemeinde.
Aktuell wird in Winden diskutiert, wie eine gewerbliche Eigenentwicklung stattfinden kann. Die schwierige Lage in der Kernzone des Naturparks erschwert die Ausweisung einer Gewerbefläche. Ebenso habe man unisono das Interesse, die hohe Wohnqualität zu bewahren, betonte Gemeinderatsmitglied Prof. Mathias Uhle. Auf Nachfrage durch die SPD-Vertreter war eine deutliche Skepsis gegenüber der Windkraft zu erkennen. Eine Verspargelung der Landschaft sieht man in der Ortsgemeinde als eher nachteilig an. Eitel Freude bereitet dagegen die Forstwirtschaft. Der Ortschef zeigte sich äußerst zufrieden mit seinem Wald wie mit Revierförster Bernd Schendel, der als Gemeinderatsmitglied an dem Gespräch teilnahm.
Etliche Wünsche gaben die Windener Gesprächsteilnehmer den SPD-Vertretern mit auf den Weg. Wie bereits andernorts kam zum wiederholten Male die dringende Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs darin vor. Gerade in den Ferien sei ein Bürgerbus für alle Altersgruppen erforderlich. Die Jugend steht an der Ecke und weiß nicht, wie sie ins Schwimmbad kommen soll, schilderte Jan-Peter Linscheid das Dilemma aus Sicht seiner Generation. Die SPD im Verbandsgemeinderat will die Anliegen der Gemeinde gerne aktiv unterstützen, sagte deren Sprecher Walter Ellermeyer zu.