Dorfmoderation: Windener gestalten ihr Dorf
Nicht der Gemeinderat oder die Verwaltung — die Windener Bürger selbst gestalten und bestimmen die Zukunft ihrer Ortsgemeinde. Dies, so die Architektin Eva Steinberger-Theisen am Dienstagabend im Pfarrheim, ist das Ziel der Dorfmoderation, die jetzt begonnen hat; etwa 20 Personen nahmen an der Versammlung teil. In verschiedenen Arbeitskreisen sollen in den kommenden Wochen Projekte und Vorschläge ausgearbeitet werden, die dem Gemeinderat dann zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden sollen. Doch Steinberger-Theisen ließ keinen Zweifel daran, dass Dorfmoderation nur dann gelingen kann, wenn sich genügend Bürgerinnen und Bürger beteiligen, indem sie Ideen entwickeln, kreativ sind und kontinuierlich dabei bleiben.
Vorrangiges Ziel der Dorfmoderation ist es, die Lebensqualität in Winden zu verbessern und die Nachteile des Standorts auszugleichen. Zu den Stärken Winden zählte die Versammlung beispielsweise, dass sich die Bürger mit ihrem Dorf in hohem Maße identifizieren. Wenn es auch immer dieselben Personen seien, die im Dorf aktiv sind. Die geografische Lage Winden sei zwar günstig, allerdings nur mit dem Auto erreichbar.
Ein Aktivposten ist nach Ansicht vieler Bürger das vorhandenne Potenzial für Freizeit und Tourismus in einem reizvollen landschaftlichen Ambiente. Eine Stärke, die ausgebaut werden sollte, indem zum Beispiel Infotafeln angebracht, ein Wohnmobilstellplatz und ein Wanderparkplatz eingerichtet werden und verstärkt über die Freizeitmöglichkeiten in der Gemeinde informiert wird.
Verbessert werden muss nach Meinung einiger Teilnehmer die DSL-Versorgung im Ort, auch um die Möglichkeit von zu Hause aus als Freiberufler zu arbeiten zu verbessern. Die Infrastruktur wurde in Winden ebenfalls als verbesserungswürdig angesehen. Positiv wurde in diesem Zusammenhang vermerkt, dass erste Schritte zur Behebung des Versorgungsmangels bereits gegangen wurden, und zwar mit der Einrichtung des Dorfladens und des Dorfcafés. Beides gelte es nun am Leben zu erhalten und auszubauen. Bedauert wurde einmal mehr das Fehlen einer „Kneipe“ als Ort der Kommunikation, des Miteinanders.
Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz wurde ebenfalls bemängelt, liegt aber nicht im Handlungsbereich der Ortsgemeinde. Allerdings machten die Teilnehmer der Versammlung bereits Vorschläge, wie mit Eigeninitaitive eine Verbesserung erzielt werden könnte. So könnten Mitfahrgelegenheiten eingerichttet und Busfahrpläne bekannt gemacht werden.
In die weiteren Beratungen sollen außerdem die Anregungen aus der Auftaktveranstaltung vom Oktober einfließen, deren Ergebnisse Steinberger-Theisen noch einmal zusammenfasste:
- Koordination der verschiedenen geplanten Dorferneuerungsmaßnahmen.
- Grundstücksnutzung optimieren.
- Treffpunkt „Kneipe“.
- Aktivierung der Dorfgemeinschaft.
- Jugend in die Verantwortung führen.
- Soziale Daseinsfürsorge: Hilfsdienst-Angebote.
- Aktionen für Generationen (nicht nur akoholhaltige Feste.
- Kommunikation-Miteinander.
- Werbung für Dorfladen, dessen Serviceangebot vielen Bürgern noch nicht bekannt ist.
- Gemeinschaftliche Aktionen: zum Beispiel Spielplatz-Umgestaltung, Grillhütte, Fußwege, Müll aus der Natur sammeln.
- Themen für Dorfcafe: Malen, Töpfern etc..
- Attraktiver Dorfkern zur Vermeidung von Leerständen.
- Angebotene Kurse und Hilfen miteinander vernetzen — Bürgerverein.
- Grün im Dorf, Dorfökologie, Fußwege.
- Außendarstellung des Dorfes: Marketung, Tourismus, Übernachtungsmöglichkeiten.
Die weitere Arbeit soll in mehreren Projektgruppen stattfinden, für die sich teilweise bereits Interessenten gefunden haben. Deren Aufgabe ist es, konkrete Vorschkäge zu unterbreiten, die anschließend von der Gesamtgruppe beraten werden. Folgende Arbeits- und Projektgruppen soll es geben:
- Infrastruktur
- Tourismus
- Arbeitsplätze/Breitbandversorgung
- Verkehrsverbindung
- Baustruktur/Ortsbild
- Soziales Miteinander/ Jugend/ Kultur- und Bildung
- Fuß- und Wanderwege
In der Arbeitsgruppe Tourismus arbeiten mit: Erhardt Frahn, Oswald Weiß, Gerhard Fritsche, Hartmut Strauß. Ansprechpartner für weitere an Mitarbeit interessierte Bürger ist Erhardt Frahn, Tel. 1529. Als erstes will die Gruppe die Gestaltung der Hinweisschilder in Angriff nehmen.
Für die Arbeitsgruppe Dorfgemeinschaft – Kultur – Bildung – Generationen interessieren sich: Gisela Wolf, Brigitte Hillenbrand, Erika Fritsche. Ansprechpartner für weitere an Mitarbeit interessierte Bürger ist Erika Fritsche, Tel. 8452.
- Das nächste Treffen des „Plenums“ ist für Montag, 14. März, geplant.
- Lesen Sie auch den Bericht von der Auftaktveranstaltung.
Februar 25th, 2011 at 7:57 am
Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Windener Bürger daran teilnehmen. Auch Jugendliche sollten sich beteiligen.
Gruß Sascha