Altersgerechtes Wohnen in der alten Schule

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass die alte Schule so umgebaut werden soll, dass altersgerechtes Wohnen im Erd- und Obergeschoss und zwei weitere Wohnungen im Dachgeschoss verwirklicht werden können. Ein entsprechendes Konzept, das dem Rat von einem Planungsbüro vorgelegt worden war, soll nun weiterverfolgt werden.
Architekt Konstantin Hartenstein erläuterte dem Gemeinderat als Gesamtplaner des Vorhabens den derzeitigen Planungsstand. Demnach soll sich das äußere Erscheinungsbild des ortsbildprägenden Gebäudes durch den Umbau im Innern kaum verändern, versicherte Hartenstein. Zumal das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Die Planung sieht für das Erd- Ober- und Dachgeschoss je zwei Wohneinheiten vor, wobei die Erd- und Obergeschosswohnungen behindertengerecht ausgeführt werden sollen. Für das Dachgeschoss wäre auch die Herstellung einer einzigen, größeren Wohneinheit möglich. Hartenstein empfahl jedoch, dass dies unter dem Gesichtspunkt Mietpreis/Mietfläche nicht weiter verfolgt werden soll.
Geändert werden sollen die Dachflächenfenster, weil sie nicht den örtlichen Gegebenheiten entsprechen. Die Wohnungen sollen jeweils einen Koch-, Ess- und Wohnbereich sowie ein Schlafzimmer, Bad und Abstellraum haben. Der Zugang zur Erdgeschosswohnung soll über eine hofseitige Rampe und die zum Obergeschoss über einen Aufzug erfolgen. Beide Wohnbereiche sind allerdings auch über das vorhandene zentrale Treppenhaus erreichbar, das auch als Zugang zu den Dachgeschosswohnungen dient. Sowohl die Erd- als auch Obergeschosswohnungen erhalten den Planungen zufolge einen Außenbalkon an der Süd-Ost und der Nord-Westseite des Gebäudes.
Hartenstein schätzte die groben Baukosten auf rund 2,5 Millionen Euro, schränkte allerdings ein, dass sich diese Summe auf den derzeitigen Stand des Baukostenindex bezieht. Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid erklärte, dass als nächstes ein Termin bei der Bauverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises vorgesehen ist, um das Vorhaben vorzustellen und auf seine Genehmigungsfähigkeit zu prüfen. Hierbei sollen insbesondere auch die Belange der Denkmalpflege und des Brandschutzes abgestimmt werden.
Zwecks Finanzierung der Maßnahme habe es bereits Kontakt mit der ISB (Bereich sozialer Wohnungsbau) und einer heimischen Kreditanstalt gegeben, informierte Linscheid. Darüber hinaus könnten Zuschüsse über die Dorferneuerung beantragt werden. Dazu werde es Gespräche mit dem zuständigen Kämmerer der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau geben. Laut Linscheids Darstellung hat die Ortsgemeinde mit Blick auf das alte Schulgebäude nur zwei Möglichkeiten:
- Zustand so belassen mit der Aussicht, dass in absehbarer Zeit das Dach und die Heizungsanlage komplett erneuert werden müssen.
- Gesetzliche Vorgaben des Wärmeschutzes in Mietwohnungen müssen erfüllt werden.
- Die hierfür veranschlagten Kosten wurden bereits vor längerer Zeit mit einem hohen sechsstelligen Betrag ermittelt.
oder
- das Gebäude wird wie in dem Konzept beschrieben kernsaniert und neu genutzt. Dies würde eine substanzielle Wertsteigerung bedeuten. Darüber hinaus würde behindertengerechter Wohnraum geschaffen, für den eine große Nachfrage bestehe.