Der heilige Willibrord strahlt in neuem Glanz
Mit einem festlichen Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Armin Sturm und mitgestaltet vom Gesangverein „Eintracht“ Winden unter der Leitung von Hannah Kröner, ehrten die Windener ihren Orts- und Kirchenpatron St. Willibrord. Dieses Patrozinium ist bereits seit 1462 urkundlich nachgewiesen; im Bistum Limburg ist es einmalig.
Der heilige Willibrord war ein Mönch aus Irland, der im Jahr 690 mit zwölf Gefährten zur Missionierung nach Friesland kam. Die Mission von Willibrord war sehr erfolgreich, weil er sich durch Verbindung zum karolingischen Königshaus staatlichen Schutz und bei einem Besuch in Rom auch die Vollmacht des Papstes holte. Papst Sergius I. ernannte ihn 695 zum Erzbischof von Utrecht. Willibrord gründete unter anderem die einflussreiche Benediktinerabtei Echternach in Luxemburg, in der er auch begraben ist. Die Grabstätte ist jährlich am Pfingstdienstag Ziel von rund 10.000 Pilgern, die sich dort zur Echternacher- Springprozession treffen. Im Jahr 1935 gelang es dem damaligen Windener Pfarrer Wilhelm Bretz, eine Armreliquie des Heiligen nach Winden zu holen. Diese Reliquie wird in einem eigens gestalteten Behältnis in einer Altarnische aufbewahrt. Am Patrozinium stand sie für alle sichtbar auf dem Altar.
Beim diesjährigen Patronatsfest konnte auch die 500 Jahre alte Statue des Heiligen nach gelungener Sanierung durch Diplom Restauratorin Claudia Gerner-Beuerle von Pfarrer Sturm neu eingesegnet werden. Die Figur hatte vor der Restaurierung starke Staub- und Rußablagerungen sowie Farbschichtlockerungen und Abhebungen gezeigt. Sie strahlt nun in neuem Glanz, der noch durch einen besonderen Strahler verstärkt wird. Die Figur war 1958 anlässlich des 1200-jährigen Geburtstages des Heiligen in Echternach ausgestellt und in der Folge auch in den französischen Städten Dijon und Lyon zu sehen. Die Sanierung der Figur wurde vom Mitglied des Verwaltungsrates Heinz-Jürgen Schlösser angeregt.
Die Kostenschätzung für die Sanierung belief sich auf 5500 Euro. Das Bistum Limburg hat Prozent Zuschuss in Aussicht gestellt; die restlichen 50 Prozent werden, wie der Vorsitzende des Ortsausschusses Gerald Eschenauer mitteilte, aus Spenden, unter anderen von der Naspa-Stiftung und von zwei Firmen aus Stahlhofen und Nassau getragen. An den Feierlichkeiten nahmen auch Landrat Frank Puchtler, der sich für die Naspa-Spende eingesetzt hatte und Pfarrer Stefan Fischbach von der evangelischen Kirchengemeinde Nassau sowie die Restaurateurin und die Klinikseelsorgerin Schwester Theresia Maria Kösters teil.
Im Anschluss an die Feier fand auf Einladung des Ortsausschusses der traditionelle Umtrunk mit Imbiss im Pfarrheim statt.