Förster Schendel sagt nach 35 Jahren adieu
Vor mehr als 35 Jahren, am 1. Januar 1979, übernahm Bernd Schendel das Forstrevier Winden. Diesen Mittwoch hat er nun seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten.
Bernd Schendel betreute für Winden einen Wald von 280 Hektar, das entspricht der Größe von 400 Fußballfeldern. Der Wald ist Windens größtes Vermögen, daher war Schendel für die Ortsgemeinde auch ein großer Vermögensverwalter. Das macht eine Zahl besonders deutlich: In den 35 Jahren seines Wirkens erwirtschafte er einen Überschuss von 1,5 Millionen Euro. Geld, das der Gemeinde für wichtige Aufgaben frei zur Verfügung stand.
Hierfür wurden 100.000 Kubikmeter Holz eingeschlagen und verkauft. Dabei war Bernd Schendels Anliegen jedoch nicht,
möglichst viel zu ernten, sondern den Wald auch für die Zukunft gut aufzustellen. Als das Wort „Nachhaltigkeit“ noch nicht allgemein bekannt war, hat es der Windener Förster für sein Revier bereits umgesetzt. Vor 35 Jahren hat er nicht nur dicke Bäume vorgefunden, sondern übergab seiner kommissarischen Nachfolgerin, Frau Gräf, eine Vielzahl hiebreifer Bäume. Um der Nachhaltigkeit gerecht zu werden, begründete er neue Kulturen, mit Holzarten, die dem Klimawandel gerecht werden. Das Spiel mit dem Licht hat er als Kunst verstanden.
Im Laufe der Jahre gab es schlimme Katastrophen, die den Windener Wald gefährdeten, seien es Eisbrüche, Orkane oder auch Befall mit Borkenkäfern. Eine Gefahr für den Wald war außerdem der saure Regen. Daher wurde der Wald zweimal mit dem Hubschrauber gekalkt.
Bis 2003 wurden im Windener Wald, über 20 Jahre, Forstwirte ausgebildet. Ein anderer wichtiger Punkt in Schendels Wirken, war das Thema „Wald als Stätte der Erholung“. Hierbei stand nicht der wirtschaftliche Ertrag im Brennpunkt, sondern die Menschen, denen der Wald eine Oase der Erholung bietet. Besonders in seinen ersten Jahren hat er sich um den Ausbau des Waldwegenetzes gekümmert. 9000 Meter Waldwege wurden unter seiner Regie gebaut. Diese dienen nicht nur als reine Wirtschaftswege, sondern als wunderschöne Wege, die Spaziergängern, Joggern, Radfahrern, Wanderern und Reitern gleichermaßen Freude bereiten. Denn: Der Wald ist für alle da, ganz ohne Eintrittsgeld. Hierfür hat Schendel stets den Anschluss an die Nachbarwälder Hömberg, Weinähr, Hübingen und Welchneudorf gesucht.
Der Kontakt mit den Menschen war ihm sehr wichtig. Das erkennt man an den vielen Führungen, die er im Wald durchführte. Alle zwei Jahre findet der beliebte Waldgottesdienst im alten Eichenwald am Scherpinger Feld statt, den Bernd Schendel tatkräftig unterstützte. Ein tolles Ereignis war der große Waldtag im Juni 2000, an dem 1200 Besucher gezählt wurden. Auch gelang es ihm 2007, mit Hilfe des Bürgermeisters Gebhard Linscheid und einigen Freunden, den Zuschnitt des Windener Waldes zu verbessern.
Neben der Waldbetreuung war und ist Bernd Schendel langjähriges Mitglied im Gemeinderat und kümmert sich als Jagdvorsteher um die Pflege der Feldgemarkung. Die Ortsgemeinde Winden dankt Bernd Schendel für seine hervorragende Arbeit und wünscht ihm alles Gute und Gesundheit um seinen Ruhestand ausgiebig zu genießen.
April 10th, 2015 at 6:42 am
Ich möchte mich gerne als Windener Bürger und Brennholz-Kunde diesem Dank anschließen. Habe von ihm viele gute Ratschläge erhalten und bin sehr froh, dass wir ihn auch nach seinem Ruhestand noch mal „belästigen“ dürfen.