Forstrevier Winden am Scheideweg
Das Forstrevier Winden steht mit der Pensionierung des langjährigen Revierförsters Bernd Schendel zum 31. März vor einer möglichen Neuordnung. Dies machte der Büroleiter des Forstamts Lahnstein, Roland van der Rünstrat, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich. Allerdings ist der gegenwärtige Zuschnitt des Forstreviers zu klein für eine Neubesetzung mit einem staatlichen Revierförster.
Die staatliche Beförsterung sehe nach Vorgaben der Landesregierung bei Neubesetzungen von vakanten Stellen eine Größe zwischen 1500 und 2000 Hektar vor, sagte van der Rünstrat. Das Forstrevier Winden mit einer Gesamtfläche von 1259 Hektar falle somit durch das Raster. Zum Forstrevier Winden gehören derzeit neben Winden noch die Ortsgemeinden Hömberg, Obernhof, Weinähr, Winden und Zimmerschied. Um die erforderliche Reviergröße von mindestens 1500 Hektar zu erreichen, gibt es derzeit im Forstamt Lahnsteinn Überlegungen, den Staatswaldanteil aus dem Forstrevier Lahn/Aar, das zurzeit vom Revier Kaltenholzhausen bewirtschaftet wird, den Revieren Winden und Singhofen zuzuschlagen. Somit würden beide Forstreviere die vorgegebene Mindestgröße erreichen, so von der Rünstrat.
Allerdings ist die Beförsterung des Reviers Winden durch Landesforsten Rheinland-Pfalz nur eine Möglichkeit. Alternativ könnten sich die beteiligten Ortsgemeinden für die Beschäftigung eines kommunalen Försters entscheiden; Voraussetzung dazu wären einvernehmliche Beschlüsse in allen Gemeinderäten. Drei der zehn Forstreviere im Zuständigkeitsbereich des Forstamts Lahnstein haben sich bereits für diesen Weg entschieden, berichtete Roland van der Rünstrat. Er machte allerdings auch deutlich, dass dem Forstamt Lahnstein daran gelegen sei, das Forstrevier Winden zu erhalten und staatlich zu beförstern.
Bis zu einer Grundsatzentscheidung hat das Forstamt Lahnstein Frau Müller als kommissarische Leiterin des Forstreviers Winden eingesetzt, die sich während der Ratssitzung vorstellte. Geboren im Vogtland in Sachsen, studierte Müller Forstwirtschaft an der Uni Erfurt. Nach Anstellungen in den Forstämtern Dannenberg und Rohnecken ist sie nun im Bereich des Forstamtes Lahnstein tätig, wo sie nach Möglichkeit auch bleiben wolle. Ihren Wohnsitz hat Müller augenblicklich in Nievern.
Van der Rünstrat ging auf Anfrage von Ratsmitglieder auch auf die Kosten der staatlichen Beförsterung ein. Demnach entfiel auf die Ortsgemeinde Winden im Durchschnitt der letzten fünf Jahre ein jährlicher Betriebskostenanteil in Höhe von 15.549 Euro. In Zukunft kämen auf die Ortsgemeinde Kosten von rund 11.000 Euro pro Jahr zu, sollte sie sich für die Beibehaltung der staatlichen Beförsterung entscheiden. Hinzu kämen Kosten für einen im Revier tätigen Forstwirtschaftsmeister, deren Höhe sich aber nach den erforderlichen Einsatzzeiten innerhalb der Gemarkung Winden errechnen.