Jury erlebte eine engagierte Bürgerschaft
Von einer ganz anderen Seite präsentierte sich die Ortsgemeinde Winden der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft 2014“. Nicht die bauliche Gestaltung, sondern Initiativen aus der Einwohnerschaft, die von der Gemeinde unterstützt und gefördert werden, standen im Mittelpunkt eines Ortsrundgangs. Nach dem Gewinn des ersten Platzes auf Kreisebene hofft die Gemeinde nun auch auf einen Sieg im Gebietsentscheid.
Jugendliche stellten den Wertungsrichtern ihre Arbeit als Jungimker vor: Hinter dem Dorfcafé halten und pflegen sie mehrere Bienenvölker. Der Schützenverein präsentierte sich mit Pfeil und Bogen. Michael Eifler demonstrierte diese neue Attraktion der Schützengesellschaft, die dem Verein in den vergangenen Jahren großen Zulauf beschert hat. Um noch attraktiver zu werden, wollen die Schützen eine 70-Meter-Bahn für das Bogenschießen errichten; das Grundstück stellt die Gemeinde kostenfrei zur Verfügung.
Im Dorfcafé, wo am Nachmittag die Belegschaft der Verbandsgemeinde ihren Betriebsausflug abschloss, stellte Elke Forro den neuen Defibrillator vor, der einer Gruppe von sogenannten First Respondern im Ort zur Verfügung steht. Die fünf ehrenamtlichen Ersthelfer sollen im Notfall die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrücken. Geplant ist außerdem ein Betreuungsdienst für Senioren, der beispielsweise das Einkaufen übernimmt. Dies alles soll dazu beitragen, dass Ältere sich in Winden gut aufgehoben fühlen. „Wir wollen, dass die Menschen so lange wie möglich im Ort leben können“, sagte Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid.
Jury-Leiter Spangenberger war angetan vom Engagement der Windener: „Sie haben heute bürgerschaftliches Engagement greifbar gemacht“, bedankte er sich. Ihm habe gut gefallen, dass die Windener sich von einer ganz anderen Seite präsentiert hätten als beim letzten Besuch vor zwei Jahren.
Um den Ortskern dauerhaft zu beleben, sind auch bauliche Maßnahmen notwendig. Eine beispielhafte private Initiative zeigte Ralf Nacke, der ein altes Fachwerkgebäude aufwendig saniert hat und durch die Dorferneuerung unterstützt wurde. Ein aktuelles öffentliches Projekt ist die innerörtliche Flurbereinigung, die auch dazu dienen soll, alte Fußwegverbindungen im Ort wieder nutzbar zu machen und – wo nötig – mit neuen zu ergänzen.
Ein echtes Zukunftsprojekt ist der vorgesehene Umbau des Kindergartens. Die derzeit 30 Kinder werden in einem Teil des Bürgerhauses unter beengten Verhältnissen betreut und brauchen mehr Platz. Die große Halle soll künftig bei schlechter Witterung als Spielbereich genutzt werden. Die Neugestaltung des Außenbereichs wird von den Kindern mitbestimmt. „Für den Ort ist es unendlich wichtig, diese Einrichtung zu erhalten“, sagt Gebhard Linscheid.