„Unser Dorf“: Winden im Landesentscheid
Mit einem tollen zweiten Platz im Gebietsentscheid der Sonderklasse hat die Ortsgemeinde Winden die nächste Stufe im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2012“ erklommen. Im September stellt sich die Westerwaldgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis nun der Jury im Landesentscheid. Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid zeigte sich zufrieden mit dem erzielten Ergebnis: „Wir können wirklich stolz sein, was wir als Windener geleistet haben. Herzlichen Dank für die tolle Unterstützung! Wir gratulieren auch der Gemeinde Obernhof für den zweiten Platz in der Hauptklasse. Das zeigt, dass die Verbandsgemeinde Nassau zukunftsfähige Gemeinden hat.“
Die 708-Seelen-Gemeinde Winden sei mit ihrem Motto „Frischer Wind für Winden“ auf dem richtigen Weg in die Zukunft, urteilte die Jury nach ihrer jüngsten Besichtigung des Dorfes. Als Schwerpunktgemeinde mit der Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes und einer sehr intensiven, transparenten Dorfmoderation und Dorfwerkstatt sei der richtige Weg für die „Auspendlergemeinde“ zu einer „vitalen Lebensmittelpunktgemeinde“ mit relativ günstiger Verkehrsanbindung und trotzdem mit landschaftlicher Attraktivität gesegneten Lage eingeschlagen worden.
Besonders lobten die Wertungsrichterden Dorfladen und das benachbarte Dorfcafé in der Ortsmitte. Sie seien der Kern für die Sicherung einer Mindestinfrastruktur. Die von der Ortsgemeinde angestrebte Kooperation innerhalb des Dorfes sorge dafür, dass die Funktionen Arbeiten und Versorgen erhalten blieben. Dorfflurbereinigung im Innerort sowie die Breitbandverkabelung seien Voraussetzung für eine weitere attraktive Entwicklung, wobei die innerörtliche Flurbereinigung auch die demographischen Siedlungsstrukturen (Jahresringe) im Blick habe.
Ein dickes Lob spendete die Jury auch der Gemeindeverwaltung: Indem sie Platz mache für eine Erweiterung des Kindergartens mit Ganztagesbetreuung werde der Stellenwert der sozialen Grundversorgung in Winden betont. Vorbildlich sei auch das Diskussionsforum für Bürger im Internet (www.wir-in-winden.de). Insgesamt sei in Winden eine Aufbruchstimmung und der gerade einsetzende Wandel, der „frische Wind“ eben – im gesamten Ort zu spüren. Dies zeige sich an der begeisterten Bevölkerung, die die Impulse aus der Dorfmoderation und der Dorfwerkstatt aktiv aufgenommen und weiterentwickelt habe.
Grundlage der guten Entwicklung der Gemeinde Winden sei das hohe bürgerschaftliche Engagement, heißt es weiter in der Jury-Begründung. Freiwillige Helfer hätten sich bei der Einrichtung und beim Betrieb des Dorfladens eingebracht und die Errichtung des Dorfcafés als Treffpunkt im Ort ermöglicht. Posistiv werten sie das Angebot der Windener Vereine: Sie bieten ein breites Angebot in den Bereichen Sport, Kunst und Kultur für alle Generationen. Die älteren Menschen werden mit Seniorenturnen und einem Seniorenfrühstück angesprochen. Das Sommercamp für Jugendliche sei ein begehrtes Angebot in den Ferien. Mit dem Imkern mit Kindern sei ein neues Angebot geschaffen worden. Die von den Gewerbetreibenden veranstaltete Gewerbemesse biete den ortsansässigen Betrieben eine Plattform.

Klaus Klein und Kurt Meuer überzeugen Dr. Spangenberger von der hohen Kunst der Schinkenherstellung.
In der Ortsgemeinde Winden werde die Innenentwicklung in vorrangiger Weise verfolgt. Zum einen werde die Modernisierung von privaten Gebäuden durch Beratungsangebote forciert. Zum anderen werde durch die innerörtliche Flurbereinigung, die derzeit erarbeitet wird, die Möglichkeit für zusätzliche Bautätigkeit im Ortskern und für neue innerörtliche Wegeverbindungen eröffnet. Des Weiteren sei der Ortskern durch Dorfladen und Dorfcafé in funktionaler und baugestalterischer Hinsicht deutlich aufgewertet worden.
Auchb das äußere Erscheinungsbild hat die Jury beeindruckt. Sie schreibt: „Der dörfliche Charakter von Winden wird durch die Grüngestaltung des Ortes unterstrichen. Liebevoll angelegte Hausgärten, Blumenschmuck, Bauerngärten, Obstwiesen und ein gepflegtes Straßenbegleitgrün sorgen für eine abwechslungsreiche Durchgrünung des Ortes. Die Bedeutung der Pflanzenauswahl und -vielfalt kann den Windener Kindern und Jugendlichen über ihre Imkertätigkeit perfekt nahegebracht werden.“
Mit dem Rückgang der Landwirtschaft legten Windener vor einigen Jahrzehnten im großen Stil auf den flachgründigen und ertragsarmen Böden Weihnachtsbaumkulturen an. Heute würden diese Spuren der Vergangenheit nach und nach beseitigt, und die Ortsgemeinde unternehme große Anstrengungen, die Weihnachtsbaumkulturen wieder in extensives Grünland umzuwandeln, auf dem Schafe, Ziegen und Rinder grasen, so dass sich die strukturreichen Wiesen und Weiden zu artenreichen Tierlebensräumen entwickeln konnten. Der aktive Umgang mit der Landschaft zeige sich bei den Imkern, die Kinder und Jugendliche mit fleißigen Honigbienen vertraut machen, oder auch in der Pflege und Nutzung von Obstbäumen.
Juli 4th, 2012 at 4:29 pm
Na dann, gemeinsam auf in die nächste Runde !!!