Senioren wünschen bessere Busverbindung
Die Windener Senioren sind mit dem Leben im Dorf überwiegend zufrieden. Dies ist das Ergebnis von Gesprächen, die Dorfmoderatorin Eva Steinberger-Theisen während eines Seniorenfrühstücks im Pfarrheim geführt hat (wir berichteten).
Besonders positiv werteten mehrere Teilnehmer die Einrichtung des Dorfladens, der seit nunmehr gut zwei Jahren besteht. Die Senioren hofften, dass der Laden auch weiterhin gut genutzt wird, damit er dauerhaft bestehen bleibt. Auch die Wiedereröffnung des örtlichen Gasthauses („Anno Tubac“) wurde von mehreren Befragten begrüßt. Allerdings seien Angebot und Qualität noch verbesserungswürdig, meinte einige von ihnen. Optimal wäre es nach ihrer Meinung gewesen, wenn Dorfladen und Dorfcafé im Gebäude des Gasthaus hätten untergebracht werden können.
Mit Blick auf die bevorstehende Eröffnung des Dorfcafés hielten es mehrere Teilnehmer für wichtig, dass dort Ware von guter und vor allem gleichbleibender Qualität angeboten wird. Dies, so meinten sie, würde sich „herumsprechen“ und das Dorfcafé zu einem Anziehungspunkt zum Beispiel für Wanderer aus der Umgebung machen. Zufrieden zeigten sich die befragten Senioren auch mit der Nachbarschaftshilfe im Dorf, auf die mehrere von ihnen angewiesen sind.
Es gab aber auch Unzufriedenheit. So bedauerte einige der älteren Bürger, dass in Winden kein Pfarrer mehr wohnt. Dies wirke sich negativ auf Disziplin und Ordnung im Dorf (Kinder gehen sonntags nicht mehr in die Kirche), aber auch auf das soziale Leben aus. Die Kirchengemeinde sei dadurch weniger präsent im Dorf. Weiterhin wurde die mangelnde Grundstückspflege einiger Privatleute im Dorf bemängelt, dort rage der Bewuchs, teilweise sogar Dornenhecken, auf öffentliche Gehwege, so dass die Fußgänger gezwungen seien, auf die Straße zu gehen.
Eindringlicher Wunsch fast aller Teilnehmer war die Verbesserung der Busverbindung. Zwar bestehe die Möglichkeit, den Schulbus zu nutzen um zum Beispiel in Nassau einen Arzt aufzusuchen. An schulfreien Tagen und in den Ferien fahre jedoch gar kein Bus. Der Kindergartenbus fahre nur morgens nach Nassau, die Rückfahrt mit dem Bus sei nicht immer möglich, wurde kritisiert.
Für die Busverbindung Nassau–Montabaur wünschten sich etliche Befragte eine zusätzliche Haltestation in Winden. Darüber äußerten sie den Wunsch nach einer besseren Kommunikation zwischen dem Rhein-Lahn-Kreis und dem direkt angrenzenden Westerwaldkreis. Auch die Einrichtung einer Sammeltaxi-Station wurde angeregt.
Der zweitwichtigste Wunsch der Senioren war, einen Winterdienst für alleinstehende ältere Menschen zu organisieren. Mehrere Anwesende gaben an, ihrer Räumpflicht bei Schnee nicht nachkommen zu können.
Ebenfalls bedeutendes Thema waren Wander- und Spazierwege, die nach Meinung einiger der Teilnehmer besser kenntlich gemacht werden sollten. Insgesamt fehle es an Informationen für Wanderer. „So kann man keine Touristen anwerben“, wurde kritisiert. Bedauert wurde außerdem, dass „Im Löh“ an dem Bienenstock die Aussicht zugewachsen sei. Pfade durch und rund um das Dorf müssten besser in Ordnung gehalten werden, damit sie begehbar sind.
Abschließend klagten einige Teilnehmer über Belästigung durch Techno-Musik am Bürgerhaus während der Kirmes. Aber auch mangelnde Ordnung sei ein Problem. So seien Mülleimer umgeworfen und leere Flaschen und Scherben liegengelassen worden. Beanstandet wurde von einem Teilnehmer die Höhe der öffentlichen Abgaben. Wenn diese so teuer wie in Nassau wären, könne er schließlich auch dorthin ziehen und habe dann alle Versorgungseinrichtungen vor der Tür.
Die Teilnehmer des Seniorenfrühstücks waren zufrieden mit der Veranstaltung und hofften auf eine Wiederholung, vielleicht auch mit einem geselligen Programm. Auch die Gründung eines Stammtisches zum gemeinsamen Kartenspiel in der Gaststätte wurde in diesem Zusammenhang angeregt.