Dorfmoderation, Breitband, Straßenbau: Windens Entwicklung geht weiter
Über aktuelle Themen des Dorfes hat Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid die Bürger in der gut besuchten Einwohnerversammlung am Montag informiert.
- Innerörtliche Flurbereinigung: Die Dorfwerkstatt hat einen Vorschlag an den Gemeinderat ausgearbeitet, wie Leerstände im Ortskern verringert, Zuwegungen verbessert, einzelne Gebäude abgerissen, Grundstücke zusammengelegt oder auch Baulücken beseitigt werden könnten. Der Gemeinderat hat daraufhin eine projektbezogene Untersuchung an das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Montabaur veranlasst; das Gutachten wird derzeit erstellt. Linscheid rechnete mit einem Zeitraum von etwa fünf, sechs Jahren, bis eine Grundstücksumlegung geregelt werden kann. Die innerörtliche Flurbereinigung ist ein Pilotprojekt des Landes Rheinland-Pfalz, das den Prozess finanziell unterstützt.
- Dorfmoderation: Ein erstes greifbares Ergebnis ist das geplante Aufstellen von drei Informationstafeln, die auf Unterkünfte, Straßen und Plätze sowie örtliche Unternehmen hinweisen. Darauf habe sich der Tourismusausschuss geeinigt, so Linscheid. Die Tafeln werden mit öffentlichen Mitteln bezuschusst. Ziel der Dorfmoderation sei es, dem demografischen Wandel insoweit entgegenzuwirken, dass die Einwohnerzahl Windens in den kommenden zehn Jahren etwa konstant bleibt. Nach Gesprächen mit der Jugend, Unternehmern und den Bewohnern der Wochenendgebiete soll als nächstes die wachsende Gruppe der Senioren einbezogen werden, kündigte der Ortschef an. Im September/Oktober soll über Ortsbild und Baustruktur beraten werden, wobei die Frage im Mittelpunkt stehen dürfte, was mit den Häusern aus den 70er- und 80er-Jahren geschehen soll. Denkbar sei die Umwandlung in Ferienwohnungen oder Maßnahmen zur Energieeinsparung. Linscheid appellierte an alle Hauseigentümer, die Möglichkeit einer kostenlosen Beratung mit dem Architekten Oswald Weis zu nutzen. Für Privatprojekte im Rahmen der Dorferneuerung gebe es besondere Förderungen.
- Breitband: Der Gemeinderat hat sich für eine kabelgebundene DSL-Versorgung Windens entschieden. Dazu wurde der Deutschen Telekom ein entsprehender Auftrag erteilt. Spätestens in einem Jahr sollen Internet-Geschwindigkeiten zwische 6.000 und 16.000 kBit sowie VDSL mit 23.000 bis 50.000 kBit zur Verfügung stehen, so Linscheid. Die Kosten für den Breitbandausbau betragen 150.000 Euro, davon zahlt die Ortsgemeinde Winden 66.000 Euro. Über Details des künftigen Breitbandangebots will die Ortsgemeinde die Bürger in einer gesonderten Versammlung informieren. „Breitband ist uns genauso wichtig, wie die Strom- oder Wasserversorgung“, stellte der Ortsbürgermeister klar. DSL werde in Zukunft im gesamten Ortsgebiet verfügbar sein, allerdings nicht überall mit Höchstgeschwindigkeit.
- Dorfladen: Zwei Jahre nach Eröffnung wird der Laden gut angenommen, allerdings reicht der Umsatz auf 53 qm Fläche nicht aus, um einen Gewinn zu erwirtschaften. Deshalb bleibe das Geschäft auch weiterhin auf einen Zuschuss der Gemeinde angewiesen. Wichtig sei der Laden vor allem für die Versorgung älterer Bürger, aber auch für den Ausbau des Tourismus. „Der Gemeinderat hält am Dorfladen fest“, erklärte Linscheid.
- Dorfcafé: Bis Jahresende soll die Sanierung des Gebäudes neben dem Dorfladen fertiggestellt sein. Die Kosten wurden um 4,5 Prozent überschritten, weil viele Arbeiten nicht absehbar waren. Linscheid sah aber Einsparpotenzial für die noch auszuführenden Arbeiten, so dass am Ende die Kostenplanung eingehalten werden könnte. Auf keinen Fall werde das Dorfcafé eine Konkurrenz für die neueröffnete Dorfkneipe „Anno Tubac“ sein.
- Straßenausbau: Der Ausbau von Triftstraße, „Vor dem Wald“ und „Am alten Wasserhaus“ liegt gut in der Zeit. Linscheid entschuldigte sich bei den Bewohnern der Straße „Am alten Wasserhaus“, die schon seit November auf einer Baustelle lebten. Der untere Teil der Triftstraße habe das Schlimmste bereits hinter sich. Jetzt werde der vierte Bauabschnitt in Angriff genommen. Am 21. Oktober werde geteert. Linscheid hoffte, dass bis Jahresende der Anschluss an die Kreisstraße 4 geschaffft und die Straßenbaumaßnahme beendet sein werde.