Faszination Sommerbiathlon ist ungebrochen
Sommerlich war das Wetter nicht gerade, doch der Begeisterung der Sportler tat dies keinen Abbruch: Fast 50 Freizeit-Athleten, unter ihnen auch einige bekannte Gesichter, gingen am Samstag beim nunmehr zweiten Sommerbiathlon der Windener Schützengesellschaft an den Start. Nach der Premiere vor einem Jahr ist dieses in der Region einmalige sportliche Ereignis drauf und dran, sich zu einer festen Einrichtung im Veranstaltungskalender des Nassauer Landes zu mausern.
Landrat Günter Kern hatte Wort gehalten: Nachdem er bereits vor einem Jahr zu den Teilnehmern des Sommerbiathlons gehört hatte, ging er in diesem Jahr wieder an den Start. Und seinen ebenfalls sportbegeisterten Sohn Janosch hatte der Bad Emser Verwaltungschef gleich mitgebracht. Trotz des windigen und kühlen Wetters gingen sie, ebenso wie mehr als 40 andere Läuferinnen und Läufer, auf die 1800 Meter lange Strecke, die in einem weiten Bogen durch den Wald rund ums Windener Schützenhaus führte. Dreimal war der Parcours zu absolvieren, nach jeder Runde mussten die Läufer im Schützenhaus zum Luftgewehrschießen antreten und jeweils fünf Schüsse aus dem Luftgewehr auf Biathlon-Zielscheiben abgeben. Eine Disziplin, die gar nicht so einfach war, wie viele Läufer rasch feststellten. Denn nur wer trotz hohen Pulsschlags noch eine ruhige Hand hatte, konnte die winzige Bleikugel aus zehn Metern Entfernung zielsicher ins Schwarze befördern. Pro Fehlschuss gab es eine Strafminute.
Diese faszinierende Kombination aus Laufen und Schießen bewältigte am besten Ralf Nacke aus Winden, gefolgt von Marco Strack und Christoph Loraing. Janosch Kern kam im übrigen auf einen guten elften Platz und hatte damit seinen Vater — zumindest sportlich — klar überflügelt. (Die gesamte Ergebnisliste erhalten Sie hier). Immerhin kam der Landrat bei den Ü-45-Herren auf Platz drei.
Mit ihrem Sommerbiathlon hat die Schützengesellschaft 1960 Winden nicht nur ein tolles sportliches Ereignis in der ganzen Region geschaffen, sondern auch dem Schützenverein neuen Auftrieb verschafft, wie Geschäftsführer und Organisator Heinz Heller berichtete. Nach der Premiere vor einem Jahr habe es einige Vereinseintritte gegeben, so dass die Schützengesellschaft nunmehr auf rund 60 Mitglieder kommt. Eine stattliche Zahl, wenn man bedenkt, dass in vielen anderen Schützenvereinen die Zahl der Aktiven deutlich rückläufig ist. Zudem haben die Windener Schützen etwas, um das sie andere Schützenvereine beneiden: Nachwuchs. Ganze vier Jung-Schützen üben regelmäßig an einem der modernsten Schießstände der Region, so Heinz Heller. Mit ihrem Sommerbiathlon wollen die Schützen aber auch das nach verschiedenen Amokläufen der letzten Jahre teilweise ramponierte Image des Schützensports wieder aufpolieren. Rührig ist der Windener Verein überdies, wenn es um die Pflege seines Vereinsheims geht. Erst kürzlich wurde beispielsweise die Küche völlig neu eingerichtet, und zwar in Eigenleistung!
Begleitet wurde der Sommerbiathlon von einer stattlichen Zahl interessierter Zuschauer, die sich unter aufgebauten Zelten Leckeres vom Grill und von der Kuchentheke schmecken ließen.
Juni 20th, 2011 at 11:51 am
Schade, dass die Damen keinerlei Erwähnung finden, deren Leistung war genauso beachtlich wie die der Herren. Trotz allem ein großes Lob an den Veranstalter.
Juni 26th, 2011 at 6:19 pm
Danke an alle, die dieses Event ermöglicht haben.
Sascha Handwerker
Vorstandsmitglied