Straßenbau: Winden nimmt Zwischenkredit auf
Die Ortsgemeinde Winden wird zur Zwischenfinanzierung ihrer Investitionen, besonders den Straßenausbau, im laufenden Haushaltsjahr ein Darlehen aufnehmen müssen. Dies teilte Ortsbürgermeister Gebhard Linscheid in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mit. Das Darlehen soll abgelöst werden, sobald die Anliegerbeiträge („wiederkehrende Beiträge“) eingegangen sind, so der Ortschef.
Im laufenden Haushaltsjahr rechnet die Ortsgemeinde mit einem Fehlbedarf von 31.831 Euro im Ergebnishaushalt. Noch im Jahr 2009 hatte Winden laut Rechnungsergebnis einen ausgeglichenen Etat, ja sogar einen leichten Überschuss von 6.966 Euro erwirtschaftet, so der Chef der Finanzverwaltung der VG Nassau, Albrecht Strub. Dies sei kaum einer weiteren Gemeinde in der Verbandsgemeinde Nassau gelungen, sagte er.
Diskutiert wurde im Rat die Höhe der Umlagen, die die Ortsgemeinde Winden an die Verbandsgemeinde Nassau und den Rhein-Lahn-Kreis zahlen muss. Ratsmitglied Matthias Uhle plädierte darauf, die Bürger darüber zu informieren, dass ein großer Anteil des Windener Etats für Umlagezahlungen verwendet wird. Somit sei der Verfügungsspielraum der Ortsgemeinde trotz ihres beträchtlichen Haushaltsvolumens sehr klein.
Ortschef Linscheid wies daraufhin hin, dass die Umlage ihre Berechtigung unter anderem darin findet, dass die Ortsgemeinde viele Aufgaben auf die Verbandsgemeinde übertragen habe; hinzu kommen originäre Aufgaben, die die Verbandsgemeinde zu erledigen hat. Strub ergänzt, dass sich der Gemeinde- und Städtebund mit dem Thema Umlagen befasst und Vorstellungen hinsichtlich des Finanzausgleichs innerhalb der Verbandsgemeinden entwickelt habe.
Nach Erläuterungen zum Investitions- und Stellenplan sowie zur Entwicklung des Eigenkapitals der Ortsgemeinde verabschiedete der Gemeinderat die Haushaltssatzung, den Ergebnishaushalt und den Finanzhaushalt für das Jahr 2011 einstimmig.