Sternsinger sammeln fast 1150 Euro
Ein stolzes Spendenergebnis hat die Sternsingeraktion in Winden am Freitag und Samstag erbracht: Knapp 1150 Euro haben die Mädchen und Jungen, die in vier Gruppen als die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus zogen, ersungen. Während das gespendete Geld behinderten Kindern in Kambodscha hilft, freuten sich die Kinder über die vielen Süßigkeiten, die ihnen die Windener mit auf den Weg gaben.
Bereits am Freitag zogen die vier Sternsingergruppen vom Pfarrheim aus los; sie wurden begleitetet von den Jugendlichen Marie Eifler und Denise Handwerker. Das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion lautete „Kinder zeigen Stärke“. Am Samstagmorgen setzten die Kinder die Aktion fort und brachten auch den übrigen Häusern und deren Bewohnern den Sternsinger-Segen C+M-B-2011 (= Christus Segne dieses Haus). Die Mütter Elke Forro, Jutta Handwerker, Silke Richter und der Vater Markus Falterbaum unterstützten die Organisatorin Rita Linscheid mit Gerichten für die Kinder, dem Reinigen des Pfarrheims und der Betreuung der Sternsinger.
In Winden hat das Dreikönigssingen, so wie in ganz Deutschland, eine lange Tradition; viele Erwachsene können sich noch gut daran erinnern, wie sie als Kinder und Jugendliche durch den Ort gezogen sind. Insbesondere bei Linkenbach und Paula Berg verweilten sie gerne, denn diese beiden Familien hatten für die Sternsinger immer einen kleinen Imbiss vorbereitet; die Sternsinger waren damals stolz und froh, dabei zu sein.
1959 hat das Kindermissionswerk, seit 1961 unterstützt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Dreikönigssingen ins Leben gerufen. Leitidee ist der Gedanke „Kinder helfen Kinder“, den das Kindermissionswerk seit seiner Gründung vor mehr als 160 Jahren verfolgt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert bringen Kinder als Sternsinger den Segen für das neue Jahr und erbitten eine Spende für Kinder in Not. Die Aktion wuchs von zunächst 100 Pfarrgemeinden auf heute rund 12.000 Gemeinden und Gruppen, die sich beteiligen. Ab 1980 leitete Prälat Arnold Poll 20 Jahre lang das Kindermissionswerk. Er besuchte erstmals 1982 mit einer Gruppe von Sternsingern den Bundespräsidenten, 1984 erstmals den Bundeskanzler. Heute ist der Besuch und die Segnung der Amtssitze des Staatsoberhaupts und des Regierungschefs rund um das Dreikönigsfest am 6. Januar gute Tradition.
Im Jahr 2000 übernahm Monsignore Winfried Pilz das Amt des Präsidenten. In seiner Zeit wuchs das Sternsingen weiter. Fast alle katholischen Pfarrgemeinden nahmen zu Beginn des neuen Jahrtausends am Dreikönigssingen teil. Am Neujahrstag 2001 führten erstmals deutsche Sternsinger die Gabenprozession im Gottesdienst mit Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom an. Im Jahr 2008 hatten die Sternsinger ihre 50. Aktion. Zwei Jahre später verabschiedeten die Mitarbeiter des Kindermissionswerks Monsignore Pilz in seiner Funktion als Präsident und Prälat Dr. Klaus Krämer übernahm zum 1. April die Amtsgeschäfte.
Die Einnahmen haben sich dank des Engagements der Kinder und Erwachsenen im Laufe der Jahre vervielfacht. Sie liegen heute bei rund 69 Millionen Euro. Das Werk, das Auguste von Sartorius 1846 gründete, fördert jährlich 1,9 Millionen bedürftige Kinder in mehr als 3.000 Projekten in vielen Teilen der Welt.
Die Wurzeln des Kindermissionswerks, das das jährliche Sternsingen ausrichtet, reichen weit ins 19. Jahrhundert zurück. Seinen Namen hat es in dieser Zeit mehrfach geändert – sein Ziel nicht. Denn als am 2. Februar 1846 das damals so genannte „Werk der heiligen Kindheit“ in Aachen gegründet wurde, stand das Ziel, „von Kindern für Kinder“, bereits fest. Es war die Gründerin des Werkes, Auguste von Sartorius, die die Idee des Bischofs von Nancy, Charles de Forbin-Janson, aufgriff. Er hatte das Werk für die Kinder 1843 in Frankreich initiiert. Auguste hatte vom Leid vieler Kinder in China gehört und wollte schon als 16-Jährige etwas für die Gleichaltrigen tun. 1922 wird das Werk von Papst Pius XI. zum „Päpstlichen Werk“ erhoben. Ab 1950 wurde nach der Festlegung durch Papst Pius XII. der sogenannte „Weltmissionstag der Kinder“ – zwischen dem Weihnachtsfest und dem Dreikönigstag gelegen – begangen. Dank des großen Engagements des damaligen Leiters, Pater Paul Koppelberg, wurden Kinder in Aktionen eingebunden.
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