Gemeinde denkt über Funk-DSL nach
Noch vor Weihnachten will ein Anbieter von Funk-DSL in Winden über möglichen Verbesserungen von schnellen Internetanschlüssen informieren. Derzeit baut das Unternehmen in Seelbach ein Funk-DSL-Netz mit Hlfe von drei Sendemasten auf, berichtete Martin Linscheid in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Voraussetzung für das Funktionieren von Funk-DSL sei, dass Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger besteht. Das Telefonieren über Internet (VoIP) habe den Nachteil, dass es Qualitätseinbußen in der Sprachübermittlung gibt. Schon jetzt sei klar, dass jede Lösung zur Verbesserung von Internetanschlüssen im Ort ohne Investitionszuschuss der Ortsgemeinde nicht möglich ist.
November 27th, 2010 at 10:59 am
Grundsätzlich echt keine schlechte Idee, da die Internetverbindung in Winden miserabel ist. Aber Funk-DSL ist da keine Lösung. Das Geld sollte lieber sinnvoller investiert werden. Es gibt schließlich eine Menge „kleinerer Baustellen“ in unserem Dorf.
November 27th, 2010 at 7:37 pm
Nja, von den 1000 kommen aber nur 470 hier an – wenn’s hoch kommt.
Und bei den Telekomikern bezahl ich auch knapp 40 Euronen.
2000 wär für mich schon ganz ok – wenn die Verfügbarkeit denn garantiert ist. Wenn ich an 3 von 7 Tagen keine Verbindung habe weil das Funknetz gestört ist, dann ist das natürlich nicht ganz so lustig.
November 30th, 2010 at 7:28 am
Warum nicht das bestehende Netz weiter ausbauen? Soweit ich weiß, ist der nächste Knotenpunkt einfach zu weit von Winden entfernt.
Hömberg ist doch auch momentan dran, sein DSL-Netz weiter auszubauen und nicht auf Funk zu gehen.
November 30th, 2010 at 2:32 pm
Hallo,
wir in Stahlhofen haben seit ein paar Jahren dieses Funknetz der Fa. ITfM.
Aber wir hatten eigentlich auch keine Wahl, da es nur ISDN bei uns gab und man bei der Installation der Gasleitung nicht in der Lage war, auch gleichzeitg neue Kabel für DSL zu verlegen.
Kosten bei uns:
99 Euro Anschlussgebühr (da sind dann auch die Geräte mit drin (Miete))
Flatrate:
24 Monate Laufzeit ab 24,90 € (12 Monate 29,90 €, 3 Monate 39,90 €).
Feste IP – Adresse 10 Euro extra.
(weiteres einfach mal gockeln unter Bürgernetz ITfM).
Qualität: Download geht so, nicht vergleichbar mit DSL 6000, aber noch o.K.
Upload eher bescheiden.
Stabilität ganz ok. Gibt schon mal Ausfälle z.B. weil es sehr kalt war. Ab und zu gibt es Wartungsarbeiten, aber als Privatperson ist es erträglich.
Wer wie wir eine feste IP hat, hat manchmal das Problem, das bei eine Softwareumstellung die Adresse vergessen wird – und dann dauert es schon mal bis man wieder am Netzt ist.
Wenn man die Möglichkeit hat mit der Telekom etwas per Leitung auf die Beine zu stellen, ist das sicherlich besser als Funk.
Gibt es aber keine Alternative, dann ist das ein erträglicher Weg.
Gruß aus Stahlhofen
Dezember 1st, 2010 at 4:09 pm
Funflösungen im Breitbandbereich ergänzen das vorhandene Angebot der Grundversorgung auf dem Markt. Generell muss man sagen, dass Funklösungen störanfälliger sind als kabelgebundene Lösungen. Dennoch sprechen die Anbieter in ihren Werbemaßnahmen von etwa 99,9 % Verfügbarkeit, was allerdings die Nutzer von Funk-DSL nicht bestätigen können. Auch eine Funklösung braucht eine kabelgebundene Anbindung an das Netz der Telekom, zumindest dort, wo das Signal eingespeist wird. Der Standort Singhofen, wo alle Ortschaften der VG Nassau angebunden sind, wird aktuell durch eine Richtfunkstrecke mit 155 MBit versorgt und hat zurzeit aktuell 500 Kunden. Nach Aussagen der Betreiber können mit dieser Anbindung etwa 5000 Kunden mit DSL 2000/6000 versorgt werden. Höhere Bandbreiten sind je nach Ortslage und Ausbau möglich, natürlich andere Konditionen als die Standardtarife.
Zum Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Kabel und Funk lässt sich folgendes sagen:
Ein Angebot der Telekom aus dem Jahre 2008 lautet wie folgt: 101.680 €. Durch Übernahme der kompletten Tiefbaumaßnahmen würden sich die Kosten um 18.500 € verringern.
Wenn sich 258 Haushalte anschließen würden, entfällt eine Kostendeckungslücke. Aber dass Winden 258 Kunden/ Haushalte an das Telkomnetz bekommen würde, ist unrealistisch. Rechnet man nun den Tiefbau ab, so blieben immer noch 80.000 € für den Ausbau der örtlichen Infrastruktur mit Kabelverteilern und Glasfaser. Dies ist eine hohe Summe.
Bei einer Versorgung durch Funk kann man für Winden mit etwa 10.000 € bei drei Stationen rechnen, und im Ort benötigt man 30 Personen. Hinzu kommen natürlich noch die Kosten der Endkunden (zwischen 26 und 79 € je nach Tarif zuzüglich der Einmalkosten für Antenne, Router und evtl. Telefonnummerumstellung), falls jemand übers Internet telefonieren möchte. Generell sind die Tarife etwas teuerer als bei der Telekom, rechne ich aber die Leistung dagegen bei uns in Winden max. 768 kBit/sec. sind sie sogar etwas billiger.
Auch eine Kabellösung in Hömberg ist noch Wunschdenken, da Hömberg auch 50.000 € bezahlen soll. Und von hier nach Hömberg sind es auch mindestens vier Kilometer.
Fazit und nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, bin ich aktuell aus Kostengründen dafür evtl. eine Funklösung für Winden zu favorisieren.
Dezember 4th, 2010 at 12:06 am
Statt ein mehr oder weniger kostenintensives lokales Funknetz in der Gemeinde aufbauen zu wollen, sollte man vielleicht besser warten, bis LTE Funk für jeden Teilnehmer möglich ist. Vorraussichtlich in 2011 wird dieses Netz vorrangig für kleinere Gemeinden auf dem Land realisiert. Bei verschiedenen Anbietern (O2, Vodafon, etc.) ist eine Registrierung schon heute möglich.