Winden plant Photovoltaikanlage – Kita eröffnet am 5. Oktober
Eine mögliche Freifläche für eine Photovoltaikanlage in Winden, die bevorstehende Eröffnung der neuen Kita, aber auch die Wasserversorgung, Funkmast und Sanierung der alten Schule standen auf der Tagesordnung einer Bürgerversammlung am Dienstag.
Dieter Pfaff und sein Kollege Merz von der Firma Pfaff & Haas Elektrotechnik Nassau stellten das Projekt einer Photovoltaikanlage vor, die aufgrund der strukturschwachen Lage von Winden oberhalb der Kita entstehen und bis zu 2.969.200 kWh Strom pro Jahr erzeugen könnte. Das heißt, dass die Anlage bis zu 800 Drei-Personen-Haushalte oder bis zu 1200 Zwei-Personen-Haushalte mit Strom versorgen könnte. Etwa 6800 Module werden benötigt, um die dafür benötigte Leistung von 2.600 kWh Peak zu erzielen. Die geschätzten Kosten liegen derzeit bei rund 2,1 Million Euro netto.
Mit dem Vortrag „Winden als Energiegemeinde“ sollten alle Bürger der Ortsgemeinde frühzeitig in das Vorhaben eingebunden werden, um sich daran in Form von Genossenschaftsanteilen beteiligen zu können. Beeindruckt waren auch der ebenfalls anwesende Verbandsbürgermeister Uwe Bruchhäuser und Ortsbürgermeister Stefan Mertlich.
Zunächst muss das Projekt einer Flächenphotovoltaikanlage aber im Gemeinderat beschlossen werden, erläuterte Mertlich. Danach werden Anträge an die Verbandsgemeindeverwaltung und den Kreis gestellt gestellt. Jeder Windener Bürger, so betonte es Ortschef Mertlich, soll die Möglichkeit erhalten, sich an diesem zukunftsweisenden Vorhaben, das der Gemeinde viele Möglichkeiten eröffne, finanziell zu beteiligen.
Die anwesenden Zuhörer nutzten die Gelegenheit zu reger Diskussion, stellten Fragen über Kosten, Vermarktung und Beteiligung an dem Projekt. Ortschef Mertlich blickte zuversichtlich auf die Pläne: „Für unsere Ortsgemeinde ist das ein sehr gutes Projekt, um uns auch für die Zukunft bei immer steiler ansteigenden Energiepreisen gut und sicher aufzustellen“, erklärte er.
Verbandsbürgermeister Bruchhäuser informierte die Bürger über die Abläufe der Verwaltung, die anstehenden Änderungen bei der Abrechnung des Wasserentgelts nach dem Vorbild der ehemaligen VG Nassau, den Ausbau des Wasser- und Abwassernetzes, die Inbetriebnahme der neuen Hochbehälters zum Ende des Jahres und die enormen Energiekosten für Strom für die Pumpstationen der VG Bad Ems-Nassau (VGben). Bei der geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage in Winden zeichneten sich bereits Synergieefekte innerhalb der Verbandsgemeinde ab, so Bruchhäuser. Außerdem plane die VGben, wiederkehrende Straßenbaubeiträge einzuführen, wie sie in Winden schon seit einigen Jahren existieren.
Die neue Kita am Lohberg wird laut Bruchhäuser ihre Pforten am Dienstag, 5. Oktober, eröffnen. Der Umzug aus der alten Schule ist ab Montag, 27. September, geplant. Die Kosten für den Bau der Kita blieben laut dem Verwaltungschef mit rund 2,3 Millionen Euro innerhalb des zuvor angesetzten Rahmens. Anwesende Bürger fragten in diesem Zusammenhang, warum der Schulbus die Trift befahren muss. Die Ortsgemeinde informierte außerdem über den geplanten Ausbau des Mobilfunknetztes mit der Telekom und einen hierfür zu errichtenden Funkmast. Planungsunterlagen liegen hierzu noch nicht vor, da das Vorhaben sich noch in den Startlöchern auf der grünen Wiese befindet und eine Reihe von Genehmigungen und behördliche Prozesse zu durchlaufen hat. Federführend dabei ist die Telekom.
Mit der Eröffnung der neuen Kita stellt sich laut Ortsbürgermeister Mertlich für die Ortsgemeinde Winden das Problem, was mit der baufälligen alten Schule geschehen soll. „Egal, wie die künftige Nutzung des Gebäudes aussehen mag, die Kosten für das Gebäude werden anfallen“, sagte Mertlich. Bereits im Frühjahr hatte der 1. Beigeordnete und Mertlichs Vorgänger Gebhard Linscheid beantragt, das Gebäude für ein altersgerechtes Wohnen zu nutzen. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft sowie der Möglichkeit, ein solches Projekt von der Landesinvestitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz finanzieren und fördern zu lassen, räumte Mertlich der Idee gute Chancen ein. Gebhard Linscheid habe bereits mit einer privaten Initiative gezeigt, dass altersgerechtes Wohnen auch in Winden funktioniere. Hürden seien derzeit allerdings nicht vorhandene Planungskapazitäten und die Baukosten. Die Situation zeige, dass derzeit die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteige.
September 15th, 2021 at 7:47 pm
Hallo,
zunächst möchten wir uns für die ausführlichen Informationen zu den Inhalten der Bürgerversammlung bedanken.
Leider werden die Termine, wie auch die Tagesordnung und Niederschriften, seit geraumer Zeit nicht mehr vollständig im Ratsinformationssystem der VG Bad Ems-Nassau veröffentlicht. Wir bitten darum, mit Verweis auf das Onlinezugangsgesetz des Landes RLP, diese Inhalte wieder zeitnah zu veröffentlichen.
So ist eine Teilnahme an der Bürgerversammlung auch ohne Erhalt des Blättchens möglich.
Vielen Dank
Lars und Michaela Schmitt